Konsumtrends
1. Gesellschaftliche Trends, die den
Konsum beeinflussen
Allgemeine Trends
• Überalterung der Gesellschaft und zunehmende
Single-Haushalte
• Wertewandel - Individualisierung und verstärkte
Erlebnisorientierung
• Gesteigerte Mobilität und Flexibilität im
Berufs- und Freizeitleben
• Sehnsucht nach Simplifying aufgrund der Reizüberflutung
• Von der Produkt- zur Service-Orientierung
• Aufgrund der Erhöhung der MWSt 2007 gehen Wirtschaftsexperten
davon aus, dass deutsche Konsumenten große Investitionen
vorziehen und noch 2006 tätigen
Female Shift – der Konsum ist weiblich
• Immer größerer Einfluss der Frauen auf
Konsumentscheidungen
• Frauen haben erhöhten Anspruch an Qualität,
Convenience und Alltagstauglichkeit
Sie legen mehr Wert auf Atmosphäre, Service und Ästhetik
• Gleichzeitiger Wandel des männlichen Selbstverständnisses
Ursprünglich weiblich assoziierte Sparten werden von
Männern besetzt (z.B. Kosmetikindustrie)
Retro – Früher war alles besser
• Nostalgie-Konsum – Markt für Luxus und
sentimentale Liebhaberei
• Sehnsucht nach früherer Beständigkeit in
einer sich immer schneller wandelnden Umwelt
• Blick zurück beruhigt den Konsumenten und gibt
ihm ein Gefühl der Sicherheit
2. Der Neue Konsument
Hybrider Konsument
• Konsumverhalten ist immer weniger nachvollziehbar
(Bsp.: mercedesfahrender Hofer-Einkäufer)
• Smarter Konsument setzt sein Geld strategisch ein
– ganz nach dem Motto „Ich bin doch nicht blöd“
• Er ist auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
• Wenn kein Unterschied im Angebot erkennbar ist, wird
gnadenlos nach Preis gekauft
• Markenloyalität nimmt unabhängig von der
Einkommenshöhe drastisch ab
• Konsumenten agieren unterschiedlich, je nachdem in
welcher Lebenswelt sie sich gerade befinden
PRO-sument statt KON-sument
• Kunde wird zum CO-designer des Produktes oder der
Dienstleistung
• Er wird in den Kaufprozess integriert und genießt
das interaktive Mitkreieren
• Hauptaugenmerk liegt auf personalisierten Services
und Produkten (Individueller Massenkonsum)
• Verantwortung der „Prosumenten“ steigt,
gesteigerte Nachfrage nach Bio- und Fairtrade-Produkten
3. Die Evolution der Märkte
Erlebniskonsum
• Verkaufen allein genügt nicht mehr
• Kunde will sich wohl fühlen und beim Einkauf
seines täglichen Brotes unterhalten werden
• Erlebniskonsum jedoch nur für Kunden, die genügend
Zeit mitbringen
Convenience als Antwort auf steigendes Service-Bedürfnis
• Weil die Produkte immer ähnlicher werden, zählt
die Dienstleistung immer mehr
• Wohlhabende Konsumenten, denen es nicht an Geld, aber
an Zeit fehlt, verlangen mehr Services
• Sie wollen kein Schlage stehen an der Kasse bzw. im
Stoßverkehr wertvolle Zeit verlieren
• Warum die Ware nicht einfach nach Hause bringen lassen?
Mangel an „wirklichen“ Innovationen im
Handel
• Notwendigkeit von Innovationen aufgrund des steigenden
Konkurrenzdrucks
• Anzahl der Artikel im Handel ist in letzten Jahren
um 140% gestiegen
• Innovationen werden aber nicht aus Kundenbedürfnissen
oder echten Kreativitätsprozessen heraus entwickelt (z.B.
Wellness-Wurst, Zahncreme mit grünem Tee, etc.)
• Apple krempelte mit Ipod hingegen eine ganze Branche
um, sodass Musik heute ganz anders gebraucht und vertrieben
wird als früher
4. Fazit und Schlussfolgerungen
Herausforderungen für das Marketing
• Aufmerksamkeitsschwelle der Menschen wird durch Reizüberflutung
immer höher
• Anforderungen der Kunden steigen
• Zeit- und Geldaufwand für Konsum wird in Zukunft
spürbar zurückgehen
• Gesamtkuchen wird kleiner und der Wettbewerb dadurch
härter
• Kunde bekommt dadurch automatisch mehr Macht, seine
Ansprüche durchzusetzen
Auswege für das Marketing
• Marketing muss sich von der klassischen Marktkommunikation
zu einer künstlerischen Tätigkeit hin entwickelt
• Wettbewerbsvorteil hat der, der...
kostengünstig wertvolle Angebote macht
dem Kunden hilft, Zeit zu sparen und
die Aufmerksamkeit durch klare und einfache Botschaften fokussiert
• Es braucht leidenschaftliche Unternehmer, eine Geschichte
zu erzählen haben
• Von allen derzeit existierenden Marken werden in 10
Jahren nur noch die Hälfte übrig sein
Stand: Oktober 2006
Quellen:
Smart Markets – Die Zukunft des Konsums, Matthias Horx,
Zukunftsinstitut, 2003
Nicht mehr, sondern sinnvoller kaufen, in: absatzwirtschaft
– Zeitschrift für Marketing, 2/2006
Der Simplify-Trend, in: Schweizer Werbeagenda, Dr. Andreas
Giger, 2004
Über Konsumverhalten und neue Medien, Prof. Dr. Philip
Kotler, www.zfu.ch
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